Urlaubsbericht Dezember 2014 /Januar 2015, Vietnam Paradise-Resort am Doc Let Beach, Dalat und ein bissle Nha Trang

Anreise: Ab Frankfurt über Saigon (Ho-Chi-Minh-City) nach Nah Trang – Cham Ranh Airport mit Vietnam Airlines. Am Airport Ho-Chi-Minh-City musste man seine Koffer vom Band holen, durch die Passkontrolle, ins andere Terminal latschen und wieder einchecken.

Unser Gastgeber Vladimir wollte uns abholen lassen, aber leider war niemand mit dem erwarteten Schildchen „Paradise“ aufgetaucht. Ein besonders emsiger Taxifahrer bot uns seine Dienste an. Er telefonierte mit unserem Gastgeber und ließ sich den Weg beschreiben. 50€ wurden ausgehandelt und nach ca. zwei Stunden Fahrt befanden wir uns im Urlaubsdomizil Paradise-Resort. Der erste Eindruck glich eher einer Hinterhofeinfahrt für Lieferanten, Gärtner oder Reinigungspersonal. Eine hübsche Visitenkarte sieht anders aus. Die Chefin, Madame Vladimir nahm uns freundlich in Empfang. Im offenen Restaurant kam uns auch der 88jährige Grand Seigneur Vladimir in Shorts, barfüßig und offenem Hemd samt seinen Rottweiler entgegen. Er entschuldigte sich für den gepatzten Abholservice. Der Strom sei ausgefallen und er konnte die Mails nicht nochmals checken, wann wir ankommen würden. Na ja. Immerhin spendierte er uns eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und versprach, dass er uns persönlich zum Flughafen nach Ende des Urlaubs hinfahren werde. Er zeigte auch gleich, nach dem Bier, das Apartment, welches vier Wochen lang uns beheimaten sollte. Die obere Etage gefiel uns recht gut, mit den zwei aus Bambus bestehenden Doppelbetten, eine schöne überdachte Terrasse und das Mobiliar, welches ebenfalls aus Bambus gefertigt war. Allerdings war nach einer Nacht Schluss mit dem Apartment, da die Brandung dermaßen ans Ufer knallte, dass ein Schlafen selbst nach einer Flasche heimischen Rotweins (100.000 Dong) und einigen Gläschen Vodkas, den es umsonst 24 Stunden gibt, sich als problematisch darstellte. Tags darauf befanden wir uns in einem schmucken, freistehenden Bungalow. Statt den ausgerufen 50$, jetzt 75$. Im Preis mit enthalten Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Alle Speisen sind eine gelungene Mischung aus kroatisch-, französisch- und vietnamesischen Elementen. Immer Vor- Haupt- und Nachspeise. Allerdings Auswahl Fehlanzeige, nach dem Motto, was auf den Tisch kommt, das wird gegessen. Zu Weihnachten und an Silvester staunten einige Gäste nicht schlecht, als nach der Vorspeise Gambas in Weißweinsauce mit Knoblauch, rohe Thunfischfilets gewürfelt, als Hauptgang Plattenweise Froschschenkel a lá Provencial, also mit viel Knoblauch, von dem stolzen Küchengenie Vladimir serviert wurde. Der Wein und Schampus gab es umsonst dazu. An diesen beiden Festtagen war es das einzige Mal, dass der Gastgeber Musik aus der Flower Power Zeit spendierte.

Einige Gäste fanden es als störend, wie der Chef lautstark sein Küchenpersonal durch die Gegend hetzen ließ, aber die sind langjährig dabei und wissen schon wie sie den alten Herren zu nehmen hatten. Die lustigen Grimassen hinter seinem Rücken sprachen für sich. Die Eigenheiten des Vladimirs nahmen wir schmunzelnd hin. Wenn Eltern während des Essens beide ihre Smartphones hypnotisieren und ihr/e Kleinkind/er keine Aufmerksamkeit schenkten, dann kam es schon mal vor, dass der Hausherr kurzerhand die Iphones & Co. wegnahm und die Eltern erinnern musste, dass Kinder Mama und Papa benötigen. Ebenso ein Dorn für sein Auge war es, dass Eltern ihren kleinen Kindern Cola zum Trinken gaben, da mussten sie eine standpredigt über sich ergehen lassen. Eine dänische Familie Aus diesem Grund eine dänische Kleinfamilie am anderen Tag gleich wieder ab, was Vladimir nicht mal nicht juckte. Der Vladimir, harter Kern, weiche Schale, dazu ein wenig chaotisch, jedoch zuverlässig.

Das Thema unseren Urlaubs war ein Relax Urlaub, also ohne Hektik und Stress. Das gelang uns dort recht gut. Angenehm war sicherlich auch, dass keine nervende Beschallungsmusik unsere Ohren malträtierten, eigentlich gar keine Musik und kein flimmerndes TV, weder im Restaurant noch in den Apartments, außer an den erwähnten Festtagen. Ein wenig gewöhnungsbedürftig waren allerdings die russischen Tagesgäste, welche hin und wieder morgens gegen 9:00 Uhr angekarrt und gegen 16:00 Uhr, meist bei bester Laune wieder nach Nha Trang zurück kutschiert wurden. Wir erinnern uns, dass es Vodka umsonst gab. Meist aus 5l Galonen, wurden kleine Alkoholbomben in Form von Karaffen abgefüllt, welche pünktlich zum Frühstück auf den Tischen standen. Da die Russen ein cleveres Völkchen sind, bekamen diese relativ schnell mit, wo sich die 5l Galone, nämlich unter dem Servicetisch, befand und schleppten das Russenglück wie einen 6er im Lotto, als Trophäe gleich zum Strand hinunter und gurgelten das Hochprozentige hinunter.

Unsere Behausung befand sich etwas abseits, so bekamen wir von irgendwelchen Eskapaden auch nichts mit.

Der etwa vier Kilometer lange Strand kann man als menschenleer bezeichnen. Von den paar Tagesgästen mal abgesehen. Am süd-westlichen Teil des Strandes, also genau auf der anderen Seite, traf man einige Resorts und einige Badegäste. Da wir uns mitten in der Fishcrab, Krill-Saison befanden, konnten wir das bunte Treiben der meist blauen Fischerbooten, mit den dazugehörigen Rundbooten verfolgen, was recht hübsch anzusehen war. Weit weniger hübsch war der Dreck, welches von der Fischerei ausging. Die ausgebrachten Netze wurden mit unendlich vielen, von Sand befüllten Plastikflaschen und Papiersäcken beschwert. Das Resultat war, dass diese Billiggewichte als Müll an den Strand gespült wurden. Besonders bei uns im Osten sammelte sich das Zeugs an. Klar wurde vor unserem Resort Personal der Strand täglich gereinigt, aber schön ist was anderes. Schlagartig besser wurde es, als die Krillfischerei zu Ende ging. Da konnte man von einem Strand reden, wie man es sich vorstellte. Tipp: nach dem Frühstück am Stand bei Ebbe spazieren gehen. Nach 14:00 Uhr kommt die Flut und da bleibt vom Strand nicht allzu viel mehr übrig.

Am Resort grenzt ein kleines Fischerdörfchen, dass man durchaus aufsuchen kann. Jedes zweite Haus hatte einen Mini Shop. Man kann auch ein Bierchen dort zischen oder Früchte wie Jackfruit kaufen, wenn man Glück hat. Einen Posten der vietnamesischen Armee passierte man, in dem meist ein schlafender Wachhabende in seiner Pfortenstube schnarchte. Morgens ertönte pünktlich um 6.00 Uhr, je nach Wind, deutlich das Clarion. Gespielt nach französischem Vorbild. Das haben die Vietnamesen von den Franzosen übernommen, wie uns Vladimir erzählte. Auf einem Hügel, nach dem Dörfchen lockte mich ein Turm aus der Kolonialzeit, wahrscheinlich der Fremdenlegion des 3./2.R.E.I., welches in Ninh Hoa stationiert war, siehe auch http://more-majorum.de/einheiten/2rei/bat3/index.html

Ich bin da unter heftigstem Gemeckere meiner mir angetrauter Ehefrau, durch das dichte, dornige Gestrüpp hochgetigert. Allerdings, um in das Innere zu gelangen, empfiehlt es sich eine Machete, oder eine Stihl-Motorsäge als Partner dabeizuhaben. Feigenkaktusse und anders böses, dornenbewehrtes Gewächs beschützten den Turm energisch. Man erkannte deutliche Einschläge von Maschinengewehrsalven und Granattreffer an dem Gemäuer.

Moskitos: Ich wurde von einer Schnake einmal am rechten Ringfinger empfindlich überfallen. Ansonsten so gut wie keine.

Essenzeiten sind morgens ab 7:30 Uhr bis 11:00 Uhr, Mittagstisch ab 12:30 Uhr und Abendessen ab 18:00 Uhr. Bezahlt werden musste Bier, Wein, Rum, Cola etc. zu humanen Preisen an der Abreise.

Die Restaurantleiterin, Mymy spricht alle Sprachen der Welt, denn die junge Dame ist Taubstumm. Sie hat jedoch den Laden sauber im Griff. Assistiert wurde Sie von einer anderen bezauberten Dame, Ruby, welche auch gerne Pedi- und Maniküre anbot, für 40.000 Dong, was meine Frau weiter empfiehlt.  Sollte Jemand Lust auf Massage haben, kein Problem, kostet keine 5€ die Stunde. Qualität: Mittelprächtig bis ok.

Geld wechseln kann man bei Vladimir bzw. Madame Vladimir. Im Resort braucht man nur Geld, wenn man sich die genannten Dienstleistungen antun möchte. Ansonsten wird alles an eine Tafel mit einem Strich, den man selbst machte, festgehalten und am Schluss abgerechnet. Einfaches und gutes System.

Temperatur: ca. 26°C, abends eine Jacke wäre von Vorteil, da vom Meer her immer eine kühle Brise weht.

Sollte man Gelüste auf Remmidemmi haben und sich nach dem ca. 40km entfernten Nha Trang sehnen, so muss man mit dem Taxi ca. 20€ berappen. Fahrtzeit ca. 1,5 bis 2 Std. Nha Trang ist eine quirlige moderne Touristenhochburg mit all seinen Vor- und Nachteilen. Etwas für Lebemenschen. Zu empfehlen wäre ein russischer Grundkurs. Die Beschilderungen und Speisekarten zeigen sich gerne in Kyrillisch. Es gibt durchaus brauchbare Restaurants und Bars. Wir waren im Sailers Club und im Lousiana Brewhouse. Der Australische Braumeister, braut da was ganz ordentliches zusammen. Das Schwarzbier ist sauguuuut. Auch einen leckeren Happen kann man sich antun. Klar ist es etwas teurer, als zwei Straßen hinter der Promenade. Für mein Sushi, was ich auf Empfehlung von meinem FB-Freund Lothar vesperte, berappte ich keine 10 € und schaffte es nicht mal ganz. Topp Qualität! Wenn jemand Lust auf Shopping hat und auf Qualität wert legt, den kann man das Shoppingcenter TTTM Nha Trang Center, neben dem Sheraton empfehlen. Man darf sich nicht wundern, wenn hinter dem Tresen nicht nur heimisches Personal, sondern auch Russen einen bedienen. Vier Etagen höher ist ein Fresstempel mit lauter verschiedenen Küchen. Kann man sich durchaus antun und hat einen schönen Blick auf das Treiben an der Promenade und das brausende Meer.

Ein tolles Artstudio mit verschiedenen Ausstellungsgegenständen einheimischer Künstler befindet sich in der Nähe vom Sailers Club. Interessante, verträumte hölzerne Architektur mit allerlei gefertigten Exponaten, sehr schön zu besichtigen und auch zu erwerben.

Ein 1000jähriger Cham-Tempel kann man sich zu Gemüte führen oder mit der Gondelseilbahn zu eine Art Disneyland über das Meer zur Insel fahren lassen.

Als Mann alleine unterwegs zu sein ist äußerst Monoton, denn die Unterhaltung von den Taxifahren, Schleppern und Nutten beschränkt sich auf das wesentliche BumBum und JumJum, also ein bisschen vögeln oder ein bisschen blasen. So wie in Saigon, Hanoi, Halong Bay, Haiphong, sogar in Dien Bien Phu, langten mir die Masseusen an die Klöten.

Ab nach Dalat. Am besten, am komfortabelsten und am günstigsten kommt man mit dem Bus nach Dalat. Der Preis mit der FUTA Bus Lines www.futabuslines.com.vn  für die ca. vierstündige Fahrt beträgt 140.000 Dong. Tipp: Die Sitze B1 und B2 sollte man vorreservieren. Da sitzt man vorne neben dem Busfahrer und hat einen tollen Panoramablick und die meiste Beinfreiheit. Die Vegetation veränderte sich je höher wir ins Gebirge kamen. Reisfelder und Palmen wechselten sich ab mit Baumfarnen, Lorbeerwälder und am Schluss Pinien und andere Nadelgehölze, ähnlich wie in den Pyrenäen. Nach ca. der Hälfe der Fahrtstrecke wurde bei der Hin- wie auch Rückfahrt an einem Restaurant eine Pause eingelegt. Die Speisen waren lecker. Horroranblick vor Dalat mit diesen Quadratkilometer großen Folien und Gewächshäusern. Eine Plastik-Wüste, fest in niederländisch, belgischer und koreanischer Hand. Eigentlich wollte ich Weinberge sehen, da der Wein angeblich aus Dalat kommt. Keine einzige Rebe habe ich aufspüren können. Diese sind in Richtung Saigon, wurde mir mitgeteilt. Die Franzosen hatten wohl mit dem Weinbau angefangen, aber das Anbaugebiet hat sich nach Süden verschoben.

Als Hotel haben wir uns das Saigon-Dalat herausgepickt. Beurteilung hier http://www.holidaycheck.de/hotelbewertung-Hotel+Saigon+Dalat+Sehr+gutes+Stadthotel-ch_hb-id_15936868.htmlEs liegt Zentral und wir waren sehr zufrieden.

Tipps in und um Dalat: Zu Fuss zum Crazy House, Gaudi lässt grüßen. Die alte Kathedrale, sowie einige Kolonialbauten sind für ein paar Fotos allemal wert. Schön ist auch das Dalat-Palace Hotel mit der alten französischen Einrichtung. Viel Eiche brutal und schwere Ledersessel erdrücken einen fast. Bilder frz. Maler zieren die Gänge.

Der alte frz. Bahnhof ist eine interessante Sache, auch den historischen Wartesaal sollte man sich nicht entgehen lassen. Wer Lust hat, kann mit der Bahn, in den alten Wagons eine ca. 8km lange Fahrt unternehmen.

Einen Spaziergang am Stadt See haben wir uns angetan. Unterwegs viel Kitsch mit hochgetakelten Hochzeitskutschen und Tretboote in Schwanenform. Bambi und die sieben Zwerge lassen grüßen. Vietnamesische Hochzeitswillige nehmen diese Plastikwelt gerne in Anspruch. Am Ende des Sees wird das Ganze noch mit einem Blumengarten getoppt, der was für Leute taugt, die gerne die frz./ital. Blumenriviera rauf und runter fahren. Unser Ding war es nicht.

Ein Guide, der uns unterwegs ansprach, empfahl sich für eine Tour um Dalat in seinem PKW, ein neuer, komfortabler Chevrolet. 50€ wollte der Gute, eine Anzahlung musste geleistet werden und am anderen Morgen ging es pünktlich um 9:00 Uhr los. Kurz nach Dalat scheuchte uns Schwergewichte Mr. Hung einen Hang hinauf, der mit einer schönen Aussicht belohnt wurde. Cafestopp und Wieselcafe getrunken und gekauft. Der wohl teuerste Cafe der Welt. Sollte man erst verköstigen und dann fragen wie der zustande kommt, he, he.

Höhepunkt war der Elefantenwasserfall Thác Voi. Festes Schuhwerk empfehle ich anzuziehen! Dahinter ist eine schöne Tempelanlage mit großem weißen Bumbui (Lucky Buddha) und einem schlanken Buddha.

Eine kleine Besichtigung einer Seidenraupenfarn, dann eine Familie bei der Verarbeitung von Bambus wurde besucht und ein ethnisches Dorf besichtigt. Gegen 15:00 Uhr waren wir wieder im Hotel. Mr. Hung hatte seine Sache gut gemacht, weshalb wir ihn empfehlen. Mail: toniadam2003@yahoo.com.vn

Die letzten Tage genossen wir in unserem Paradise-Resort mit seinen 28 Apartments bei Vladimir und seinem superfreundlichen Team. Fazit: Jederzeit wieder und danke an Olaf, meinen FB-Freund, für diesen tollen Tipp.

http://paradiseresort.vn Mail: paradise_doclet@hotmail.com

Den Abend vor dem Abflug nach Deutschland verbrachten wir im Interconti Nha Trang. Vladimir beförderte uns persönlich, wie versprochen hin, stellte den Portier erstmals in den Senkel, weil er die Koffer nicht ordentlich gestapelt hatte und verabschiedete sich von uns herzlich.

Nach vier Wochen Abschied nehmen ist es immer wie ein bisschen sterben.

Meine Bewertung des Interconti: http://www.holidaycheck.de/hotelbewertung-InterContinental+Hotel+Nha+Trang+Topphotel+fuer+Staedtereisen-ch_hb-id_15967870.html